Falscher Sprit im Kommandowagen

08.04.20 - 15:00 - Daniel Bahner
Die Feuerwehr braucht von heute auf morgen ein neues Auto für ihre Einsatzleiter
Von unserem Redaktionsmitglied Martin Schmitzer
Winnenden.
Ein Kommandowagen der Feuerwehr muss verlässlich starten und gut laufen. Mindestens zehn Jahre lang. Bei der Winnender Feuerwehr kam aber Ende März etwas dazwischen. Der Audi Q 5 bockte beim Starten. Es war untypisch für einen Q 5 und es war einige Tage lang ein unerklärlicher Defekt, aber es endete damit, dass der Gemeinderat spätestens am Montag entscheiden muss, ob die Stadt einen nagelneuen Kommandowagen des selben Typs kauft - und zwar in Ingolstadt vom Fabrikhof weg.

Bis zum Februar 2020 hatte die Feuerwehr zwei Kommandowagen, den feuerroten Audi Q 5, der neun Jahre alt ist, und dann noch den alten, einen Mercedes G-Klasse, Baujahr 1986 (!). Diesen Veteranen hat die Feuerwehr im Februar ausrangiert, denn der Audi ist ja noch da und läuft. Er hatte nur eine schwache Batterie, die man bei Gelegenheit auswechseln wollte.

Am 23. März bockte der Audi beim Start. Feuerwehrleute dachten an die Batterie, luden sie neu, aber der Wagen wollte immer noch nicht richtig starten. Sie brachten den Wagen zum Bosch-Dienst, der aber keinen Fehler an der Batterie oder in der Motorelektronik fand. Am 26. März roch jemand am Tankdeckel und bemerkte Benzingeruch, obwohl der Audi mit Diesel fuhr. Benzin? Die Feuerwehr fragte bei der Tankstelle nach und bekam die Antwort: Einen Tag lang, am 23. März, waren an einer Winnender Tankstelle zwei Dieselzapfstellen mit Benzin gefüllt. Dieses Benzin hat der Dieselmotor der Feuerwehr so schlecht vertragen, dass jetzt eine Reparatur zum Preis von 8000 Euro fällig geworden wäre.

Stadt und Feuerwehr haben nachgerechnet: Im nächsten Jahr hätten sie ursprünglich sowieso einen neuen Kommandowagen kaufen wollen. Außerdem braucht der Kommandowagen Digitalfunk. Ein neuer hätte den gleich mit drin. Der neue Wagen ist ganz dringend nötig, weil der Einsatzleiter der Feuerwehr zurzeit mit einem Mannschaftransportwagen anfährt und damit oft Parkplatzprobleme hat.

Von einem Audihändler kam das Angebot für einen komplett ausgerüsteten Kommandowagen, einen Audi Q 5 in Feuerwehrrot zum Vorzugspreis. Bedingung: Die Stadt muss am Montag den Wagen, der bereitsteht, kaufen. Da bleibt nur eines: Spätestens am Montagvormittag entscheidet der Gemeinderat. Das Auto kostet die Stadt knapp 46 000 Euro. 8000 Euro, den Wert der Reparatur, bezahlt die Versicherung der Tankstelle.

Quelle: Winnender Zeitung vom 06.04.2020

Der Kommandowagen vor neun Jahren: Mindestens zehn Jahre hätte er laufen sollen. Archiv-Foto: Privat (ZVW)