Brandursache immer noch unklar

03.03.18 - 13:56 - Martin Frank
Die Ermittlungen zum Feuer im Leutenbacher Sanitärbetrieb dauern an / Polizei schätzt den Schaden auf bis zu 100 000 Euro
Leutenbach. Einen Tag nach dem Brand im Leutenbacher Sanitärbetrieb Besa sind die kaputten Fenster und das Rolltor mit Holzbrettern verrammelt, um den Betrieb vor Einbrechern zu schützen. Sonst sind kaum Spuren erkennbar. Die Ermittlungen zur Ursache dauern weiter an. „Der Schaden könnte bis zu 100 000 Euro hoch sein“, sagt Polizeisprecher Rudolf Biehlmaier im Gespräch mit unserer Zeitung.

„Es ist toll, wie viel Leute aus der Nachbarschaft uns ihre Unterstützung und Hilfe angeboten haben“, sagt Firmenchef Lars Besa, dem einen Tag nach dem Brand in seinem Sanitärbetrieb der Schock sichtlich anzumerken ist. Wohl wird die Firma vorübergehend in Container umziehen müssen. Vermutlich werden die Büro-Container vor dem abgebrannten Gebäude aufgestellt werden, weitere Container für Lagermöglichkeiten in der näheren Umgebung. Zwei Wochen wird es wohl dauern, so Lars Besa, bis die Firma wieder voll einsatzfähig ist. Dennoch läuft der Betrieb weiter, wenn auch vermutlich mit ein paar Einschränkungen. Die Arbeit auf den Baustellen, wo die Mitarbeiter zurzeit zugange sind, sind nicht betroffen. Beim Tagesgeschäft wird es eher schwierig. Ebenso das Eingreifen bei Notfällen, das müsse man im Einzelnen sehen. Jetzt gilt es erst mal zu schauen, wie groß der Schaden ist. Die Computer, auf welchen eine Hauptzahl der Pläne und Unterlagen gespeichert sind, werden auseinandergebaut und die Daten gesichert. Sie wurden weitgehend von dem Feuer verschont. „Es ist wirklich super, wie die Feuerwehr hier gearbeitet hat“, sagt Besa. „Sie sind sehr schonend und professionell vorgegangen!“ Der beißende Geruch, Rauch und Ruß ist zwar durch viele Ritzen des Gebäudes, das einst zur Ziegelei gehört hat, vorgedrungen, Aktenordner und Computer sind aber großteils vom Feuer und Wasser verschont geblieben. Trotzdem: „Für mich heißt es, von vorne zu beginnen“, so Besa, der in seiner Freizeit Sänger der Punkband Normahl ist.

Wie es zu dem Feuer kam, ist auch ein Tag danach „immer noch unklar“, sagte Polizeisprecher Rudolf Biehlmaier. Am Freitag waren ein Brandermittler und ein Sachverständiger von der Versicherung vor Ort. „Oft dauern die Untersuchungen wochenlang an“, so Biehlmaier.

Am Donnerstag schloss die Polizei direkt nach dem Brand bei einer ersten Begehung Brandstiftung aus und zog einen technischen Defekt als Ursache in Betracht.

Das Feuer war, wie berichtet, gegen 14 Uhr in einem Lagerraum ausgebrochen. Da dort überwiegend PVC-Rohre gelagert waren, entstand ein enormer Rauch.

Von Mitarbeitern der benachbarten Firma bemerkt

Bemerkt wurde das Feuer von Mitarbeitern der benachbarten Firma. Von der Firma Besa war zum Brandzeitpunkt niemand im Gebäude. Als die Feuerwehr kurz nach 14 Uhr am Einsatzort eingetroffen war, verschaffte sie sich Zugang zum Brandherd mit einem Bagger von der benachbarten Baufirma, der das Rolltor vor dem Lager einriss. Außerdem musste die Feuerwehr, bevor sie nach innen gelangen konnte, die Rauchmassen nach draußen drücken, um etwas sehen zu können. Heikel war aus Sicht der Feuerwehr die Tatsache, dass im und vor dem Gebäude Gasflaschen lagerten, die hätten explodieren können. Außerdem wusste man zu dem Zeitpunkt nicht, ob sich Mitarbeiter des Sanitärbetriebs im Gebäude befanden, was aber nicht der Fall war. Gegen 16.30 Uhr war das Feuer gelöscht. Da weder Glutnester vorhanden waren, noch Holzbalken, welche die Glut länger bewahren, konnte die Feuerwehr abrücken, ohne noch mal nachlöschen zu müssen.

Quelle: Winnender Zeitung vom 03.03.2018



Im Einsatz bei dem Brand im Leutenbacher Sanitärbetrieb war die Feuerwehr Winnenden, da das Feuer zunächst auf Winnender Gemarkung gemeldet wurde. Nach zweieinhalb Stunden war am Donnerstag der Brand gelöscht und die Wehr rückte ab. (Bild: ZVW; Benjamin Beytekin)