„Unser größter Erfolgsfaktor ist der Mensch“

06.03.18 - 20:32 - Martin Frank
Kommandant Kai-Benedikt Feess sieht Teamgeist und Zusammenhalt als wichtige Faktoren
Mit Schwung und Bravur bestritt Kommandant Kai-Benedikt Feess seine erste Jahreshauptversammlung als Kommandant der Winnender Feuerwehr. Er appellierte an Teamgeist und Zusammenhalt über Abteilungs- und sogar Ortsgrenzen hinaus.

„Unser größter Erfolgsfaktor ist der Mensch!“, betonte Feess. Teamgeist sei gefragt, für persönliche Befindlichkeiten sei im Einsatz, bei der Übung und Ausbildung kein Platz. „Jeder Einzelne ist gleich wertvoll und wird an seinem Platz gebraucht.“ Dies gelte sowohl für die aktive, wie auch für die Alters- und Jugendfeuerwehr. Feess verwies darauf, dass die Winnender Wehr mit 194 Aktiven gut aufgestellt sei (2010 waren es noch 178 Aktive). Angestiegen ist allerdings auch die Anzahl der Einsätze, von 86 im Jahr 2010 auf 157 im vergangenen Jahr. Dabei handelte es sich bei rund einem Drittel um Brände, bei einem Drittel um Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen und bei dem Rest um technische Hilfeleistungen. Sie stellten mittlerweile die Hauptarbeit der Feuerwehr dar. Dies sei auch darauf zurückzuführen, dass die Bürger selbst hilfloser würden: „Wenn sonntags das Wasser unter der Tür durchläuft, wendet man sich nicht an einen Nachbarn oder Handwerker, sondern ruft die Feuerwehr, damit die dann kommt und den Haupthahn im Keller zudreht.“ Auch wenn der Anteil von Brandeinsätzen zurückgehe, stellten diese stets eine besondere Herausforderung dar, erläuterte Feess. Sei doch beim Eintreffen der Feuerwehr die Situation meist nicht eindeutig. Man müsse mit vom Feuer eingeschlossenen Personen rechnen, der Brand selbst entwickle sich dynamisch, Feuer und Rauch gelte es unter Kontrolle zu bringen.

Abteilungen als Gesamtwehr sehen

Als Beispiele für besonders fordernde Einsätze nannte er einen Drehleitereinsatz in Schwaikheim, viele Brandeinsätze auch als Unterstützer in den Nachbarkommunen sowie im September einen Verkehrsunfall auf der Südumgehung. Diese Auflistung zeige, dass Eifersüchteleien und Konkurrenzdenken nach dem Motto „Mein Brand und dein Brand“ längst keinen Platz mehr haben.

Brandschutz funktioniert nach Feess’ Ansicht nur, wenn sich die drei Abteilungen als Gesamtwehr verstehen, eng „und auf Augenhöhe“ mit Polizei, den Rettungsdiensten sowie den Nachbarwehren zusammenarbeiten, falls notwendig auch mit Waiblingen, Backnang, Fellbach und Korb. Dies schlägt sich so auch bei den gemeinsamen Übungen und Lehrgängen mit den Nachbarwehren nieder.

Quelle:
Winnender Zeitung vom 05.03.2018