Erfolgreiche Hauptübung der Feuerwehr Winnenden mit weiteren Blaulichtorganisationen

04.05.24 - 19:48 - Marc Schmidt
Am 20.04.2024 führte die Feuerwehr Winnenden ihre Jahreshauptübung durch.

Erstmalig wurde die Übung nicht als Schauübung, sondern als Einsatzübung mit weiteren Teilen der Blaulichtfamilie unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt.

Beteiligt waren neben dem Polizei Revier Winnenden, alle am Rettungsdienst beteiligten Hilfsorganisationen (ASB, DRK, Johanniter, Malteser), die Integrierte Leitstelle, ein Leitender Notarzt sowie ehrenamtliche Sanitätskräfte aus verschiedenen kommunalen Strukturen von DRK und Maltesern und die Feuerwehr Winnenden mit allen Abteilungen.

Die Einsatzübung wurde auf dem Geländer der Firma Kärcher durchgeführt.

Als Übungsszenario wurde, angenommen, dass auf Grund eines persönlichen Konfliktes zwischen zwei Mitarbeitern die Polizei gerufen wurde. Als die Polizeibeamten vor Ort eintrafen, hatte sich das Geschehen zu einer körperlichen Auseinandersetzung entwickelt im Rahmen dessen auch die Polizeibeamten angegriffen wurden und die Aggressoren in Gewahrsam nahmen. Durch die Polizei wurde zusätzlich der Rettungsdienst hinzugezogen, da mindestens ein Beteiligter durch die zuvor ergangene Auseinandersetzung verletzt wurde.

Während diesem Vorfall blieb ein Versuchsaufbau, an welchen die beiden Personen gearbeitet haben, unbeaufsichtigt und ein Brand mit einer spontan heftigen Reaktion entstand. Durch die Rauchentwicklung löste die eingebaute automatische Brandmeldeanlage aus, die Feuerwehr Winnenden gemäß ihrer Alarm - und Ausrückeordnung mit dem Stichwort "Brandmeldeanlage Firma Kärcher", alarmiert.

Beim Eintreffen der ersten Kräfte zeigte die Lage eine starke Rauchentwicklung sowie Flammen auf dem Dach des Gebäudes. Des Weiteren war eine Person auf das Dach eines Nebengebäudes geflüchtet und dort kollabiert. Nach der Befragung von Mitarbeitern stellte sich heraus, dass sich eine große Anzahl an Personen im Gebäude befinden, die meisten davon im Brandgeschoss. Durch den Einsatzleiter der Feuerwehr Winnenden wurde in der ersten Lagemeldung an die Leitstelle das Einsatzstichwort von Brandmeldeanlage auf "Wohnungs- und Gebäudebrand mit mehreren vermissen Personen" erhöht.

Auf Grund dieser Stichworterhöhung wurden weitere Kräfte der Feuerwehr sowie des Rettungsdienstes alarmiert. Auch wurden die Kräfte der Werksfeuerwehr Kärcher, welche an einem Samstag nicht besetzt ist, aus ihrer Freizeit alarmiert, um ein weiters Löschgruppenfahrzeug zu stellen.

Im Übungsverlauf wurden über 20 Personen durch die Feuerwehr aus dem Gebäude gerettet und außerhalb des Gefahrenbereiches durch den Rettungsdienst versorgt. Des Weiteren übernahm die Drehleiter die Rettung der kollabierten Person und unterstützte die Löscharbeiten am Gebäude. Nach dem der Brand bekämpft war wurde das gesamte Gebäude nochmals auf Personen und weitere Verrauchungen abgesucht.

Parallel zu den Rettungs- und Löschmaßnahmen wurde durch die Führungsgruppe der Feuerwehr Winnenden eine technische Einsatzleitung aufgebaut.

Diese Einsatzleitung koordiniert und unterstützt den Einsatzleiter der Feuerwehr, welcher in dieser Lage der Gesamteinsatzleiter ist. In regelmäßigen Lagebesprechungen sind von allen anderen sich im Einsatz befindlichen Blaulichtorganisationen Vertreter anwesend und gemeinsam findet ein wertvoller Informationsaustausch sowie die weiteren Planungen statt. Hier laufen also alle Informationen sowie Maßnahmen zusammen.

Der Rettungsdienst übernahm die medizinische Versorgung der Verletzten und betroffenen Personen.

Eine Lage in dieser Größe mit einer großen Anzahl an betroffen Personen wird als Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten (MANV) bezeichnet. Die Schwierigkeit besteht darin, dass es dabei zu Beginn zu wenigen Rettungsmittelen im Vergleich zu den Verletzten bzw. Betroffene gibt, was sich erst durch das Eintreffen weiterer Kräfte beherrschen lässt. Darum werden die Personen von Beginn an triagiert. Die Personen werden in unterschiedliche, farbliche Kategorien eingeteilt, welche einen Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben und die daraus resultierenden Dringlichkeit der Behandlung definieren.

An der Übung beteiligten sich: (107 Einsatzskräfte)
Seitens Polizei: Revier Winnenden mit 3 Streifen und der Führung Seitens Rettungsdiensts: ASB (1 RTW), DRK (4 RTW + 1 NEF + 1 OrgL), Johanniter (1 RTW), Malteser (1 RTW + 1 NEF), DRK OV Winnenden, DRK OV Fellbach (ELW SAN/RD), DRK OV Waiblingen (GW SAN / SEG-E), Malteser Hilfsdienst Winnenden, LNA, EvD SAN

Seitens Feuerwehr:
Abteilung Stadtmitte, Abteilung Buchenbach, Abteilung Zipfelbach und Werkfeuerwehr Kärcher, gemäß der Alarm- und Ausrückeordnung der Feuerwehr Winnenden mit 5 Löschfahrzeugen, Drehleiter, ELW und Einsatzleiter vom Dienst

Die Übung ist aus Sicht der Übungsvorbereiter ein voller Erfolg. Auch die geladenen Gäste der Firma Kärcher, unteranderem Hartmut Jenner, Vorsitzender des Vorstandes, Mitglieder des Winnender Gemeinderates und Vertreter der Stadtverwaltung mit Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth waren von den gezeigten Leistungen beeindruckt und überzeugt.

Ein besonderer Dank geht an die Firma Kärcher für die Bereitstellung des Übungsgeländes sowie an die Werksfeuerwehr für ihre tatkräftige Unterstützung bei den Vorbereitungen und die Verpflegung während der Übungsnachbesprechung. Die Feuerwehr Winnenden freut sich auf weitere erfolgreiche Zusammenarbeit in Zukunft.

Quelle: Feuerwehr Winnenden

©feuerwehr-winnenden.de

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