206 aktive Feuerwehrangehörige hatte die Feuerwehr Winnenden im Jahre 2000. Es wurden von der Gesamtwehr insgesamt 271 dienstplanmäßige Übungseinheiten mit einer durchschnittlichen Dienstzeit von 2 bis 3 Stunden absolviert.
Am Samstag, den 25. März 2000 fand bei der Firma Atlas Copco und der Firma Schief Entsorgungen die Hauptübung der Feuerwehr Winnenden statt. Angenommen wurde, dass in einem Fabrikationsgebäude der Firma Atlas Copco, in dem die Leichtmetallfertigung sowie eine vollautomatische Spritzlackiererei untergebracht ist, kam es bei der Verarbeitung von Nitrolacken durch statische Aufladung zu einer heftigen Durchzündung. Durch die starke Hitzestrahlung und Funkenflug bestand die Gefahr der Brandausbreitung auf angrenzende Fabrikgebäude sowie auf das angrenzende Gelände der Firma Schief, wo eine größere Menge Kunststoffabfälle, Papierballen und Holzabfälle gelagert sind. Es waren ca. 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr, ca. 20 Jugendliche der Jugendfeuerwehr, ca. 10 Einsatzkräfte der Werkfeuerwehr Atlas Copco und ca. 15 Einsatzkräfte der DRK Ortsgruppe Winnenden mit 16 Fahrzeugen beteiligt.
Zu einem Großbrand am 15. Mai 2000 in der ehemaligen Lederfabrik in Backnang wurde die Feuerwehr Winnenden um 17.18 Uhr alarmiert. Während der Einsatzfahrt nach Backnang wurden die Kräfte der Feuerwehr Winnenden zu einem weiteren Dachstuhlbrand nach Maubach umbeordert. Dieser wurde sehr schnell unter Kontrolle gebracht und die Einsatzfahrt nach Backnang konnte fortgesetzt werden. Beim Eintreffen brannte das ältere Fabrikgebäude im Dachgeschoss bzw. 3. Obergeschoss unter starker Hitze und Rauchentwicklung in voller Ausdehnung. Nachfolgend aufgeführte Aufgaben wurden der Feuerwehr Winnenden übertragen:
Von der Feuerwehr Winnenden waren insgesamt 30 Feuerwehrangehörige 7 Stunden mit 4 Fahrzeugen im Einsatz.
Nach einer über zweijährigen Planungs- und Vorbereitungszeit durch ein vorbildliches Organisationsteam konnte vom 29. Juni bis 3. Juli ein großes Fest zum 150 - jährigen Jubiläum der Feuerwehr Winnenden, verbunden mit dem 10. Kreisfeuerwehrtag der Feuerwehren des Rems - Murr - Kreises, sehr erfolgreich stattfinden. Das für die Besucher gebotene Festprogramm war mit vielen Highlights bestückt:
Hier einige Beispiele der Verkaufmengen aus dem Bewirtungsbereich:
Nach einem interessanten Jahr 2000 blickten wir gespannt in das Jahr 2001. Der Personalstand hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht nennenswert verändert. Ein geringer Personalzugang ist im Bereich der aktiven Wehr festzustellen. Die seit 1998 festzustellende Personalzunahme im Bereich der Jugendfeuerwehr hat sich glücklicherweise auch im Jahr 2001 fortgesetzt.
Aufgrund seines vorbildlichen Einsatzes um das Wohl und Ansehen der Feuerwehr und seines langjährigen Dienstes in der Feuerwehr Winnenden wurde dem stellvertretenden Kommandanten Hans Berger das Ehrenzeichen in Bronze des Kreisfeuerwehrverbandes Rems - Murr vom Vorsitzenden Karl Idler verliehen.
Eine besondere Ehrung konnte unser langjähriger Feuerwehrkamerad Werner Haag, Abt. Höfen - Baach, bei der Bürgerversammlung in Berglen entgegennehmen. Im März kam er mit seinem Privat - PKW zu einer Unfallstelle, an der in einem brennenden Fahrzeug, das sich überschlagen hatte und auf dem Dach liegenblieb, der Fahrer schwerverletzt eingeklemmt war. Werner Haag und ein ebenfalls vorbeikommender Feuerwehrmann aus Kaisersbach leisteten sofort Hilfe und zogen unter großen Schwierigkeiten den Schwerverletzten in letzter Minute aus dem brennenden Fahrzeug. Vom Bürgermeister Schille wurden beide mit der Rettungsmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Im Jahr 2001 gab es wieder besondere Einsätze , am Sonntag, des 7. Januar wurde die gesamte Fensterfront im Eingangsbereich sowie ein großes Stahlrohr nach einer Großschlägerei in einer Winnender Disco beschädigt. Nachdem von der Polizei kein örtlicher Handwerker erreicht werden konnte, wurde die Feuerwehr zur Hilfe gerufen. Mit großen Holzplatten konnte der Eingangsbereich gegen unbefugten Zutritt gesichert werden. Während der Arbeiten kam die randalierende Gruppe bewaffnet zur Disco zurück. Es kam kurzfristig zu einer gefährlichen Situation, da die Feuerwehrangehörigen zwischen den bewaffneten Fronten arbeiteten. Die Polizei war zu diesem Zeitpunkt wieder abgerückt. Erst nach erneuten Erscheinen der Polizei und einigen Festnahmen war die Lage entspannt.
Die Einsatzzahlen sind gegenüber dem Vorjahr 2001 um acht Einsätze angestiegen. Bei 125 Alarmierungen mussten die Feuerwehrangehörigen insgesamt 226 Einsatzstellen bewältigen. Die Brände und die technische Hilfeleistung halten sich mit jeweils 41 Einsätzen die Waage.
Zwischen dem 4. und 7. Juli ereigneten sich im Großraum Winnenden vier schwere Verkehrsunfälle, bei denen 5 Personen getötet und 8 Personen schwer verletzt wurden. Die Unfallursachen waren überhöhte Geschwindigkeit sowie ein Geisterfahrer. Völlig demolierte Fahrzeuge, weit verstreute Fahrzeugteile, tödliche Verletzte und Schwerstverletzte, eingeklemmte Personen, aus den Fahrzeugen herausgeschleuderte Personen und weit verstreute Leichenteile boten ein Bild des Grauens.
Im Rahmen eines Katastropheneinsatzes wurde der Zug des Katastrophenbereitschaft für den Partnerlandkreis Meißen vom 16. - 22. August im Hochwassergebiet zur technischen Hilfeleistung eingesetzt. Insgesamt wurden 1288 Einsatzstunden in und um Meißen an über 50 Einsatzstellen Wasser gepumpt. Die Spezialisten des Gefahrgutzuges wurden an 30 Einstellen eingesetzt und dort ca. 75.000 Liter Öl umgepumpt. Unfälle und Verletzungen bei diesen teilweise nicht ungefährlichen Einsätzen waren keine zu verzeichnen. Die Schäden im Einsatzgebiet und die sich ergebenen persönlichen Schicksale der Meißner übertrafen alle unsere Erwartungen - der Einsatz war für die Kräfte nicht nur in physischer, sondern vor allem auch in psychischer Hinsicht höchst anspruchsvoll. In anstrengenden 14-Stunden Schichten waren die Einsatzkräfte mit vielen katastrophalen Bildern und Eindrücken sowie menschlichem Leid ebenfalls überflutet worden, die erst im nachhinein in ihrer ganzen Relevanz verarbeitet werden konnten. Andererseitz war dieser Einsatz von einer hervorragenden Kameradschaft geprägt und eine wichtige Einsatzerfahrung.
Anlässlich des Kreisfeuerwehrtages im Jahre 2003 in Urbach wurden Martin Eichinger und Karl Peter Schmidt (beide Abt. Stadt) aufgrund ihrer langjährigen besonderen Leistungen im Bereich der Ausbildung mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Silber des Rems-Murr Kreises vom Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzendem Kowalzik ausgezeichnet.
Zur Verabschiedung nach fast 30-jährigem aktiven Dienst u.a. als Gruppenführer und Gesamtausschussmitglied konnte Oberbrandmeister Alfred Haag die Ernennung zum Ehrenmitglied entgegennehmen. Von großer Bedeutung für die Feuerwehr Winnenden war sein handwerkliches Können, das er in den Feuerwehrdienst, aber auch beim Umbau um Feuerwehrmuseum tatkräftig eingebracht hat.
Der langjährige stv. Kommandant der Abt. Hanweiler, Oberbrandmeister Walter Schäfer, wurde zur Verabschiedung aus seiner 48-jährigen Dienstzeit aufgrund seiner enormen Leistungen für die Abt. Hanweiler zum Ehrenmitglied der Feuerwehr Winnenden erklärt. Walter Schäfer war Mitinitiator des weit bekannten Maifestes. Seine stets tatkräftige und organisatorische Unterstützung wird von allen anerkannt und gewürdigt.
Die Gesamteinsatzzahl der Feuerwehr Winnenden ist gegenüber dem Vorjahr um 17 Einsätze auf 108 zurückgegangen. Zur Unterstützung der Kameraden in Schwaikheim war ein Löschzug beim Großbrand in einer Lackierstr. eines Industriebetriebes im Einsatz. Bei der anschließenden Demontage der abgebrannten Anlage durch eine Fachfirma kam es erneut zur Entzündung der Farbreste, wodurch beide Feuerwehren wieder zum Einsatz kamen.
Aufrgrund der großen Trockenheit kam es im Sommerhalbjahr zu 13 Wald-/Flächenbränden. Bei einem Brand im Gewann "Bürgle" zwischen Hertmannsweiler und Höfen brannten 10.800m² Wiesenfläche, die von der Abt. Hertmannsweiler und der Abt. Winnenden abgelöscht wurden.
Über die Weihnachsfeiertage vom 21. Dezember bis 5. Januar andauerten Gefahrguteinsatz, musste das über einen längeren Zeitraum unbemerkte Auslaufen einer größeren Menge Heizöl wieder aufgefangen werden. Das durch das Erdreich gesickerte Heizöl lief ca. 40m entfernt in den Zipfelbach ein. Von der Feuerwehr Winnenden wurden 7 und von der Feuerwehr Schwaikheim 3 Ölsperren eingebracht. Das getränkte Bindemittel und Aufnahmeflies musste im zweitägigen Rhythmus ausgetauscht und die Restmenge des Heizöls abgepumpt werden.